Raubseeschwalbe, Reh und mehr!

In den Rieselfeldern ist immer etwas los! Natürlich sind sie vor allem für die spektakulären Vogelbeobachtungen bekannt, seien es seltene Arten oder aber auch die häufigen Arten, etwa wie die Lachmöwen, die im Sommerhalbjahr mit ihrem Geschrei eine nie verstummende Geräuschkulisse bilden. Im Winter übrigens auch, vielleicht nicht ganz so viele und nicht ganz so laut!

Wenn man nur früh genug am Morgen die Rieselfelder besucht, dann kann man auch “Nichtvögel” sehen, so etwas diese Ricke (weibliches Reh) die gegen 6:30 unterhalb des Beobachtungsturmes auf dem Weg spazieren ging.

Wie oben schon erwähnt, sieht man immer wieder auch spektakuläre Arten in den Rieselfeldern, wozu für Vogelkundler im Juni ganz gewiss auch die Raubseeschwalben gehören, die am 16. Juni 2020 (nach der Beobachtung der Ricke) als nächste schöne und spannende Beobachtung auf dem Programm standen.

Die Raubseeschwalben, typische Fischfresser, brüten sehr zerstreut in Europa, so etwa an den Küsten Finnlands und einzelne auch immer mal im Bereich der deutschen und polnischen Ostseeküste.

Auf Grund ihrer Größe und des mächtigen roten Schnabels sind sie selbst auf 500m unverkennbar – diese zwei saßen aber nur rund 120m entfernt.

Weitere aktuelle Sommergäste sind der nun im schwarzen Prachtkleid zu beobachtende (und bewundernde!) Dunkle Wasserläufer, eine Limikolenart, die mit ihren langen Beinen und Schnabel auch in tiefem Wasser oder Boden Nahrung findet! Nicht jeden Juni sieht man die elegante Art in den Rieselfeldern, die normalerweise im hohen Norden brütet und dort jetzt auch sein sollte.

An der Schnabelspitze sitzen Geschmacksorgane und eine Klappfunktion, so dass wie mit einer Pinzette der leckere Wurm geschmeckt, geschnappt und, wenn er an der Luft ist, verspeist werden kann. Das Verspeisen funktioniert aber nicht mit Kauen, sondern als Vogel wirft man sich mit einem gezielten Ruck die Nahrung in den Schlund – und ohne Kauen geht´s abwärts, der Verdauung entgegen!

Ein kleinerer Verwandter, der Waldwasserläufer, hält sich auch in den Rieselfeldern auf. Hier einer, der sich einmal im Prortrait zeigt und dann extra abgehoben ist, damit man seine auffallende Oberfärbung einmal in Gänze sehen kann! An der Lachmöwe im Hintergrund erkennt man, dass die Art doch recht klein ist, etwa so groß wie die bekanntere Amsel. Beine und Schnabel sind natürlich länger… Diese Art brütet regelmäßig auch in Deutschland, allerdings die Übersommerer in den Rieselfeldern vermutlich (leider) nur Gäste, aber nicht Brutvögel.

Viele Kiebitze, die meisten werden ihre Bruten auf den Intensiväckern der industrialisierten Landwirtschaft verloren haben, sind nun auf der E1 zu beobachten, ungefähr 200 bis 250 sind es zur Zeit. Sie rasten hier und “genießen das Leben”! Hier einer bei der Gefiederpflege.

Der vielen schon bekannte Nachtreiher weilt immer noch auf der Fläche 22A am Parkplatz im Wäldchen neben der Coermühle, etwa 100m nordöstlich gelegen vom Heidekrug . Nur zeigt er sich gerade nicht so schön, wie in den Tagen und Wochen zuvor. Als Beispiel für eine mögliche erfolgreiche Suche sei daher hier und zum Abschluss des Berichtes ein Bild gezeigt, in dem er sich halbwegs gut versteckt. Schöner wäre den Anblick dennoch anders!

Auch im Sommer sind also die Rieselfelder jeden Tag erneut spannend! Mehr findet man wie üblich auf ornitho.de – wenn man nur oft genug Daten meldet!

Die App dazu auf dem Handy heißt Naturalist und nach kurzer Einarbeitung macht es richtig Freude, sich als Bürgerwissenschaftler*in an der Ermittlung von Daten zur Vogelverbreitung, zum Vogelzug, zum Brutgeschehen … zu beteiligen! Bei Fragen können Sie sich gerne an den Autor dieser Worte wenden!

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