“Rabenplage im Münsterland”, 4.8.2011, S. Gerdes

In einem Bericht aus der Münsterländischen Volkszeitung mit der sehr sachlichen Headline “Dunkle Räuber entwickeln sich zur Plage” und in einem Bericht aus dem Landwirtschaftlichen Wochenblatt mit dem Titel “Ärger um schwarze Vögel” werden unsere Rabenvögel mal wieder auf´s Korn genommen. Korn genommen triffts an dieser Stelle ganz gut, denn genau dies ist der Vorwurf einiger Landwirte.

Bei meiner täglichen Arbeit habe ich mal zwei Landwirte dazu befragt. Beide bestätigten mir, dass auch sie Schäden durch Dohlen in ihren Weizenfeldern festgestellt haben. Eine genauere Nachfrage ergab, dass der eine Landwirt die Schäden vor allem dort feststellen konnte, wo der Weizen ohnehin daniederlag (seiner Vermutung nach durch Wind, Regen oder Schwarz-/Rehwild). Der andere Landwirt beschrieb, dass der Weizen in diesem Jahr aufgrund der schlechten Wuchsbedingungen besonders kurzwüchsig sei und dass die Dohlen es daher einfacher hätten, an das Korn zu gelangen. Erfreulich neutral gab er zu, dass sich die Verluste (durch Dohlen) alles in allem aber noch in Grenzen hielten.

Ich fahre mehrfach die Woche raus zu den Landwirten im Münsterland und muss eigentlich sagen, dass ich nicht den Eindruck habe, dass der Dohlenbestand merklich zugenommen hat. Vielmehr gibt es natürlich lokal größere Gruppen und da will ich nicht ausschließen, dass es lokal zu Schäden kommt, über die der betroffene Landwirt sich ärgert.
Welche Erfahrungen haben denn unsere Ornis im Münsterland so gemacht? Wie genau holen sich die Dohlen das Korn und sind Forderungen nach Maßnahmen wie Vergrämen gerechtfertigt oder werden die Schäden übertrieben / den Dohlen nur zugeschustert?

In dem Bericht des landwirtschaftlichen Wochenblatts werden außerdem (angeblich, auf jeden Fall wohl amtsveterinärlich bestätigt) durch Rabenkrähen verursachte Hack-Verletzungen bei Schafen angeprangert. Hab schon häufiger davon gehört, so etwas aber noch nie beobachtet. Jemand von euch? Unter welchen Bedingungen könnte solch ein Verhalten vorkommen und gibt es tatsächlich “keine andere Lösung” als den Abschuss von “gut 50 Rabenkrähen”?

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